Die Geschichte der Forellenzucht Hofer
Wir blicken auf mehr als 100 Jahre Erfahrung und Tradition in der Forellenzucht zurück.
Das sind 4 Fischzüchtergenerationen oder 35 Forellengenerationen.
Generation 1: Pioniere, König und Patente
Generation 2: Vom Neuaufbau bis zum "Hofer-Stamm"
Generation 3-4: Die Zeit der Erneuerungen
Pioniere, König und Patente
1896
Joseph Hofer (Jahrgang 1862) ist Mitbegründer der "Fischweihergesellschaft Oberndorf". Diese baut sogleich die Anlage "Sulzbach". Von Anfang an kümmert man sich um die Regenbogenforelle. Setzlinge werden eingekauft bei Geheimrat Duttenhofer in Rottweil, dem Erfinder des rauchlosen Pulvers, befruchtete Eier werden von der Kaiserlichen Fischzuchtanstalt in Hüningen (Elsaß) bezogen.
1899
Die ersten eigenen Laichforellen werden abgestreift.
1902
Joseph Hofer übernimmt die Anteile seiner beiden Mitgesellschafter und beendet seine Tätigkeit als "Obermeister" in der "Waffenfabrik Gebr. Mauser". Er kauft von seinem Vetter August Gaiser, Oberst der türkischen Armee, die Anlage "Oberer Lautenbach" dazu und baut gleichzeitig die Anlage "Unterer Lautenbach".
1908
König Wilhelm II von Württemberg ernennt Joseph Hofer zu seinem Hoflieferanten.
1913
Joseph Hofer hat den Lebendfischtransport mit Sauerstoffzufuhr erfunden. Das kaiserliche Patentamt erteilt ihm das Patent auf seinen "Versandapparat für lebende Fische".
1931
Joseph Hofer baut die Anlage "Schenkenbach".
Vom Neuaufbau bis zum "Hofer-Stamm"
1942
Eine Fliegerbombe mit 835 kg zerstört das Bruthaus "Oberer Lautenbach".
1943
Leopold Hofer (Jahrgang 1909) übernimmt den Betrieb.
1945 - 1947
Die Besatzungstruppen plündern die Fischbestände, Handgranaten werden dazu eingesetzt. Die Anlagen "Sulzbach" und "Schenkenbach" werden stillgelegt, weil keine Satzfische dafür verfügbar sind. Die Militärregierung beschlagnahmt die restlichen Forellenbestände entschädigungslos.
1949 - 1951
Die Anlagen "Sulzbach" und "Schenkenbach" werden wieder in Betrieb genommen.
1952
Die Anlagen "Oberer Lautenbach" einschließlich Bruthaus und "Unterer Lautenbach" werden Opfer einer Zyankalivergiftung. Nach vier Jahren Rechtsstreit wird die Hälfte des Schadens ersetzt, das damalige Wassergesetz gibt nicht mehr her.
1960
Leopold Hofer läßt sich den wahrscheinlich weltweit ersten Fischtransportbehälter aus glasfaserverstärktem Kunststoff bauen, und das gleich doppelwandig und thermoisoliert.
1964
Exakte und planmäßige Selektion tritt an die Stelle der bloßen Vermehrung, der "Hofer-Stamm" entwickelt sich und wird schon nach wenigen Jahren zum Erfolg.
Die Zeit der Erneuerungen
1975
Peter Hofer (Jahrgang 1944) übernimmt den Betrieb.
1979
Die ehemalige Forellenzucht "Urspring" mit einem Wasserentnahmerecht von 240 l/s Quellwasser wird gekauft und komplett neu errichtet.
1987
In der Anlage "Oberer Lautenbach" wird ein neues, leistungsfähiges Bruthaus gebaut.
1988
Die ersten "rein weiblichen" Regenbogenforellen Deutschlands werden bei uns gezüchtet.
1992
Die ersten "weiblich triploiden" Lachsforellen Deutschlands werden bei uns nach der effizienten und schonenden Druckmethode erzeugt.
1995
Die Anlage "Schenkenbach" wird komplett neu erbaut.
1999
Stephan Hofer (Jahrgang 1971) übernimmt die Anlagen "Oberer Lautenbach", "Unterer Lautenbach" und "Urspring".
Peter Hofer und Stephan Hofer gründen die gemeinsame Vertriebsgesellschaft "Hofer Forellen GmbH".
2000
Die Anlage "Urspring" wird auf den Stand der Technik gebracht, die Produktion dort verdoppelt sich.
2003
Inovation darf nicht enden. Die Teichanlagen Oberer und Unterer Lautenbach wurden durch neue mit modernster Technik ausgestattete Fließkanalanlagen ersetzt.
2008
Stephan Hofer übernimmt die restlichen Betriebe. Damit ist der Übergang auf die 4. Generation komplett.
2013
Die Fischzucht Urspring in Schelklingen wird überdacht, weil Forellen Schatten lieben, fischfressende Vögel ausgesperrt werden und weil die Mitarbeiter bei Regen lieber geschützt arbeiten. Durch die PV-Anlage auf dem Dach erzeugt die Fischzucht Hofer mehr erneuerbare Energie als in allen Betriebsteilen verbraucht wird.
2015
Seit diesem Jahr sind wir zertifizierrter Erzeuger für Forellen nach den Richtlinien
Qualitätszeichen Baden-Württemberg
Das bedeutet unter anderem:
- Keine Gentechnik
- Regionale Vermarktung, kurze Transportwege
- Fisch In Fisch Out kleiner 1: Wir verbrauchen zur Erzeugung von 1 kg unsrer Fische weniger als 1 kg Wildfisch
- Optimale Haltungsbedingungen
- Überwachte herausragende Gesundheit der Fische
2021
Auch die Fischzucht Schenkenbach ist überdacht. Der Fischgesundheitsdienst sagt: "Den Fischen ist es noch nie besser gegangen"